Weihnachtszauber.
Advent,
Advent, inzwischen schon das dritte Lichtlein brennt. Wie schnell doch
diese schönste Zeit des Jahres, mit all ihren Kultbräuchen
vergeht.
An
langen Winterabenden erinnern sich die Menschen an vergangene Zeiten,
lesen
die Geschichten des steirischen Volksschriftstellers Peter Rosegger,
lassen
längst vergessene Kindheitserinnerungen vor dem geistigen Auge neu
entstehen.
Damals
lagen die menschlichen Siedlungen einsam und weit verstreut. Zur
Weihnachtszeit
kamen die Leute in einem großen Raum zusammen. Und zwar jeden
Tagen,
bis hl. Drei König, in einem anderen Haus, wie Peter Rosegger in
seinen
Schriften eindrucksvoll schildert. Da jede Familie einen Backofen
besaß,
mangelte es nicht an Kletzenbrot (Früchtebrot). Dazu wurde
selbstgebrannter
Schnaps getrunken. Das Kletzen- oder Früchtebrot bekommt man
heutzutage
schon Anfang November in diversen Supermärkten. Das
obersteirische,
selbstgebackene Kletzenbrot jedoch, wird nach uralter Sitte am
Thomastag
(21.12.) gebacken.
Der
21.12. ist zugleich auch die Wintersonnenwende, wo der Tag am
kürzesten-
und die Nacht am längsten dauert. Diese längste Nacht im Jahr
- Thomasnacht genannt - beinhaltet einen uralten Brauch.
Heiratslustige
Mädchen treten da nämlich vor dem schlafen gehen gegen ihr
Bett
(im steirischen wird das Bett, Bettstadl genannt), wobei sie
folgenden
Spruch aufsagen: " Bettstadl i tritt di, Thomas i bitt di, liaba
heiliga
Mann, zoag mir heut Nacht mein Herzallerlieabst'n an. Ins Hochdeutsch
übersetzt,
lautet der Spruch sinngemäß in etwa folgendermaßen:
Bett
ich trete dich, Thomas ich bitte dich, lieber heiliger Mann, zeig mir
heute
Nacht meinen Liebsten an . Hierbei gilt, dass das 'Bettstadl' insgesamt
dreimal mit dem rechten Fuß 'getreten' wird. Erscheint der
heiratslustigen
Maid im Traum ihr "Prinz", geht der Traum in Erfüllung. Ob es
stimmt?
Am 21. Dezember das "Bettstadl" kräftig treten... ;-))))))
Rund
25 Jahre bevor Peter Rosegger das Licht der Welt erblickte, entstand in
der alten Keltenstadt Hallein, im salzburgischen Tennengau ein
Weihnachtslied
, das um die ganze Welt ging, und das heute noch in nicht weniger als
45
Sprachen gesungen wird. Es ist das wohl berühmteste,
zauberhafteste,
bewegendste Lied auf dieser Erde... Es ist: "Stille Nacht,
Heilige Nacht...", Übrigens ursprünglich aus
sechs Strophen bestehend, von denen heute nur mehr die Erste-
Sechste
und Zweite Strophe bekannt sind.
Dabei
hatte es eher schlicht begonnen. Man benötigte für die
Christmette
1818 in der St. Nikolauskirche ein passendes Weihnachtslied. Kurzerhand
verfasste der Halleiner Pfarrer Joseph Mohr einen einfachen Text, den
sein
Freund, der Halleiner Lehrer und Chorregent Franz Xaver Gruber
vertonte.
Da die Kirchenorgel gar arg verstimmt war, wurde die Komposition
für
zwei Stimmen - Chor mit Gitarrenbegleitung - konzipiert und so auch
erfolgreich
aufgeführt.
Auf
dieser Gitarre (Bild links) erklang in jener Christnacht Anno 1818 zum
allersten Male die Melodie des legendären Weihnachtsliedes "Stille
Nacht, Heilige Nacht..."
Ohne
dieses Lied könnte man sich Weihnachten überhaupt nicht
vorstellen.
Ein Lied, das unvergänglich scheint, und das bis in alle Ewigkeit
gesungen- und gespielt werden wird.
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