zurAusgangsseite               umblättern zum nächsten Beitrag

  Wenn der Auerhahn balzt.
Eine der reizvollsten Jagdarten ist die Pirsch auf den Auerhahn.  Das Auerwild ist ein scheuer, unauffälliger Waldbewohner der in seiner Bestandeszahl ( "Bestand" - Auerwild zählt zur hohen Jagd), gegenüber den Nachkriegsjahren, deutlich zurückgegangen ist. In unseren Breiten ist das Auerwild doch noch zahlreich vorhanden, obwohl auch hier, bedingt  durch zunehmende negative Umwelteinflüsse, eine gewisse Stagnation herrscht.
Während der restlichen Jahreszeit bekommt man einen Auerhahn kaum- oder überhaupt nicht zu Gesicht, jedoch zur Balzzeit (April - Mai) ist für die Auerhahnjagd Hochsaison. Die Balz beim Auerwild ist stark von der Höhenlage und der Witterung abhängig. Sie kann bereits im März beginnen und ebenso noch im Juni vorhanden sein. Zumeist fällt sie aber - wie schon erwähnt - in die Monate April bis Mai. Die Balz findet auf traditionellen Balzplätzen und Balzbäumen statt wobei der Hahn bereits am Abend seinen Balzbaum bezieht und somit Balz- und Schlafbaum ident ist. Noch bei Finsternis beginnt der Hahn frühmorgens, nach kurzem Einspiel, seine Strophen und Gsetzln zu singen. Knappen - Triller - Hauptschlag - Wetzen. Ein solches Gsetzl dauert etwa 6 Sekunden (wenn der Hahn gut eingespielt ist) und wird laufend wiederholt... Und in der Tat: der Volksmund hat recht wenn er  einen verliebten Teen als "blind und terrisch (gehörlos) wie ein Auerhahn", nennt. So scheint es  nämlich dem Auerhahn zu ergehen. In genau diesen oben zitierten 6 Sekunden vergisst das ansonsten so überaus scheue Tier seine Vorsicht, was sich der Weidmann zunutze macht. Sprungbereit hinter einem Gebüsch oder Baumstamm lauernd, springt der Jäger während des "Gsetzl" schnell hinter den nächsten Baum, um dort regungslos zu verharren, bis der Hahn seinen nächsten Balzgesang beginnt, der wiederum dem Nimrod ganze sechs Sekunden Zeit gibt sich näher zu pirschen, um endlich auf Schussweite an das begehrte Wild heran zu kommen. In vielen Fällen jedoch vergebliche Liebesmüh. Einen Moment unkonzentriert und schon ist das Wild weg. Schwillt nur mehr rauschender Flügelschlag an das Gehör des Jägers.
Das Auerwild ist Europas größter Hühnervogel. Der gut Gänsegroße Hahn wiegt im Alpenraum etwa 3,5 bis 6 kg. Hennen wiegen etwa 1,3 bis 2,3 kg.  Erwachsene Vögel ernähren sich von Kiefern- und Tannennadeln; Jungtiere von Insekten und Kerbtieren. Das Auerwild bewohnt reich gegliederte, lichte Misch- und Nadelwälder mit Vorkommen von Altholzbeständen. Am günstigsten sind für das Auerwild Wälder in denen eine reiche Kraut- und Strauchschicht vorkommt, sowie Altholzbestände die sehr licht stehen. So genannte Plenterwälder sind ein beliebter Lebensraum. Auerwild braucht auch ganzjährigen Zugang zu Wasser und die Möglichkeit Magensteine aufzunehmen (Wegböschungen, Wurzelteller). Quelle: Internet
Im Bild rechts benimmt sich ein Auerhahn alles andere als scheu. Im Gegenteil: Das Tier ist äußerst aggressiv und muss mit einem Stock auf Distanz gehalten werden. Diese oft vorkommende, atypische Verhaltensweise wird (leider) durch negative Umwelteinflüsse hervorgerufen. Der Volksmund hat hierfür die Bezeichnung: "Der Auerhahn spinnt", parat. Leider stimmt dieser Ausdruck, und oftmals bleibt den Jagdausübenden nichts anderes übrig, als das Tier durch einen "unweidmännischen" Schuß von seinem Leiden zu erlösen.
Abschließend einige Zahlen und Fakten über unser Auerwild (Quelle: Internet)
Ordnung: Hühnervögel, Familie Raufußhühner
Vorkommen: Europa bis Asien... Liebt lichte und sonnige Mischwälder;
Besonderheit:     Beim Auerwild gibt es eine sogenannte Afterbalz. Diese Balz findet im Herbst statt und dient nicht der Fortpflanzung sondern zur Herstellung bzw. Aufrecherhaltung des sozialen Gefüges unter den Hahnen.
   top nach oben