Holzknechte, Holzfäller, Waldarbeiter, Legenden, Raxkönig  
Die HOLZKNECHTE
Wer über Waldarbeit  und Holzfällerleben,  jenem unsteten, gefährlichen und schweren Beruf vergangener Zeiten berichten will, der kommt an einer Legende, nämlich dem ungekrönten König der Holzfäller, dem Georg Hubmer - der Raxkönig genannt - nicht vorbei. Was tun? Nichts wie rein in die städtische Bücherei und Ottokar Janetscheks Heimatroman "Der Raxkönig", von Anfang bis Ende, faktisch Nonstop, gelesen. Das ungemein fesselnde Buch schildert das entbehrungsreiche  Leben des Gosauer Holzfällers Georg Hubmer, der sich vom einfachen Holzknecht bis zum kaiserlichen Holzmeister und ungekrönten König der Rax emporarbeitet, und der mit seinem Bruder und seinen Leuten 1782 die Gemeinde Naßwald gründet. Naßwald? Noch nie gehört. Also rein ins Auto und -in das Höllental - übrigens eine Erlebnisfahrt durch eine der schönsten Gegenden Niederösterreichs -  um den Wahrheitsgehalt des Heimatbuches zu überprüfen. Und tatsächlich gibt es sie, die Gemeinde Naßtal. Eingebettet in ein idyllisches Tal hinter der Rax. Genauso wie eine Gedenkstätte (siehe Bericht auf der nächsten Seite) jenes legendären Holzfällers, der schon zu Lebzeiten eine Legende war, den sogar der Kaiser  als Köng bezeichnete.
.....Über den Semmering, durch Mürzzuschlag, vorbei am Stift Neuberg, durch das "Tote Weib" nahm Georg Hubmer, der 26  jährige Holzknecht seinen Weg nach dem weltberühmten Gnadenort Mariazell.... gibt das Buch, auszugsweise zu Rate gezogen, Auskunft. Weiters heißt es darin, dass Georg Hubmer nicht nach Mariazell- sondern in die an der niederösterreichisch steirischen Grenze liegende Gemeinde Mitterbach wollte. Mitterbach war zu der Zeit eine Siedlung salzburgischer Holzknechte. Nachfahren jener Salzburger Emigranten, die wegen ihres lutherischen Glaubens unter der Regierung des Erzbischofes Firmian aus ihrem Heimatland gejagt- in Mitterbach eine neue Heimat fanden, und die seit vielen Jahren in dem wilden Alpengebiet des Ötschers für einen Unternehmer arbeiteten. Von dort holte sich der Raxkönig die fähigsten Leute, um das große Werk des Holzbringens im Naßtal überhaupt realisieren zu können.
Im Bild oben, ein Teil des unvermeidlichen Rüstzeuges eines jeden Holzknechtes damaliger Prägung, wie Flößhaken, Sapine, Schäpser (Rindenschäler).
Bild rechts. Das ist der ungekrönte König der Erdäpfelspatzen und des echten Steirersterzes (Steirische Spezialität), Hans Höhn. Einst selbst ein Holzknechtbua und bis zu seiner Pensionierung Waldfacharbeiter in Diensten der Gemeinde Wien, ist er bei diversen Anlässen gefragter Chefkoch erlesener Holzknechtkost.