zurück zu Seinerzeit                   Umblättern zur  nächsten Seite 

                                                                                     Oldtimer
Frau Irene FleschSicher keine Uebertreibung: Millionen Menschen unserer Erde benutzen täglich ein Auto. Ob nun beruflich, zum Privatvergnügen oder für rasante Abenteuerfahrten, das sei dahingestellt. Fest steht: Ohne fahrbaren Untersatz geht heutzutage (fast) nichts mehr. Was naturgemäß der Fahrzeugproduktion den notwendigen Auftrieb gibt. Jedoch gerade in dieser Zeit - wollen wir sie einmal seelenlose Massenproduktion nennen - gerade jetzt erinnern uns Fahrzeuge aus längst vergangenen Tagen, dass diese Vehikel (im positiven Sinn gemeint, Anm.d.Red.) - mit dem Fremdwort "Oldtimer" zusammengefasst - dass gerade jene Autos, ob PKW oder LKW aus Urgrossmutters Zeiten Liebhaber gefunden haben, die  - wie BH. Hofrat Ofner in seinem Geleitwort zur 3. Kaiserstrassenrallye treffend formuliert hat - gerade diese Mitbüger durch ihr Hobby Kulturgut bewahrt haben - Zeitgeschichte transparent und begreifbar machen.
In der Tat: Fast genau vor 116 Jahren, nämlich am 3.Juli 1886 hat Karl Benz seine erste öffentliche Ausfahrt gemacht, die in die Geschichte eingegangen ist. Daher gilt der 3. Juli 1886 offiziell als Geburtsstunde des Automobils. Der geniale Erfinder des Automobils erzählte noch viele Jahre nach dem 29. Jänner 1886 (war der Tag an dem der Benzmotorwagen das Patent erhielt), von seinen Versuchen, denn schon vor diesem Datum hatte Benz Fahrversuche unternommen, von denen er schrieb:" Aus 100 Metern waren 1000 geworden, ich mag mit dem Wagen eine Geschwindigkeit von 16 Stundenkilometern erreicht haben..."  Von Frau Bertha Benz munkelte man, dass sie - allerdings ohne Wissen ihres Mannes - im Sommer 1890 gemeinsam mit ihren beiden Söhnen eine größere Reise, die sie über eine Strecke von 75 Kilometer von Mannheim nach Pforzheim führte, unternommen habe. Hierbei gab es einige Schwierigkeiten, die zu meistern es galt. So mussten die einfachen hölzernen Bremsen (man stelle sich das heute einmal vor) wiederholt mit Leder beschlagen werden, da der Abrieb bei längeren Talfahrten zu rasch vonstatten ging. Dazu kam noch, dass sich durch die enorme Beanspruchung die Antriebskette dehnte und so des öfteren vom Antriebsritzel sprang.Bei größeren Steigungen galt es obendrein noch kräftig anzuschieben. Das Benzin kaufte man in der Apotheke und typisch weibliche Utensilien verhinderten einen vorzeitigen Reiseabbruch. So diente zum Beispiel ein Strumpfband zur Isolierung der defekten Zündanlage, und eine Hutnadel tat gute Dienste, wenn die verstopfte Benzinzufuhr wieder mal gereinigt werden musste.Unser Foto (links oben) zeigt übrigens Frau Irene Flesch, die 1986 an der Adam Opel Rallye inoffiziell (für TV.Aufnahmen posierend), teilnahm. Die Mariazeller Gutsherrin war die Erste Frau in der Steiermark, (die 2. übrigens in Österreich), die den Führerschein (16.Oktober.1922) erwarb. Im blankpolierten Kotflügel ihres Oldtimers spiegelt sich die Mariazeller Basilika.Allerhand wissenswertes über das Auto können Sie übrigens hier lesen.