Ostera
In unseren Breiten ist der 17. März
im Sonnenzyklus der Jahreszeiten ein besonders Datum. Bekanntlich ist der
21. Dezember der Tag der Wintersonnenwende. Die Nacht ist am längsten,
der Tag am kürzesten.
Von da an geht es jedoch wieder bergauf,
denn schon am 24. Dezember ist der Tag an Muckngoamaz (ein Mückengähnen)
lang, sagt der Volksmund. Am 1. Jänner dann einen Hahnenschritt, zu
Hl. Drei König gar schon einen Hirschensprung und zu Maria Lichtmeß
(2.Februar) eine ganze Stunde, ehe der Tag die Nacht am 17. März (St.Patrick)
eingeholt- und somit Tag- und Nachtgleiche gleich lang sind. Das kalendarische
Gegenstück zum 17. März ist der 23. September: wiederum Tag-
und Nachtgleiche! Jedoch in umgekehrter Reihenfolge: Die Nacht hat den
Tag wieder eingeholt.
In der Mythologie wird das Osterfest und
somit der Name "Ostern" der teutonischen Göttin Ostera zugeordnet.
Sie ist die Göttin der Morgenröte, Fruchtbarkeit und Göttin
des Frühlings. Die Tage sind länger als die Nächte, da Ostern
stets am 1. Sonntag nach dem 1. Vollmond nach Frühlingsbeginn (21.
März) gefeiert wird. Demzufolge fällt Ostern 2010 auf den 4.April.
Der
Frühling hat gegenüber dem Winter die Oberhand gewonnen. Und
mit dem Osterfest endet bekanntlich ja auch die Fastenzeit, die übrigens
in unseren Breiten von Aschermittwoch (immer ein Mittwoch vor dem 6. Sonntag
vor Ostern), bis zur Auferstehungsfeier am Karsamstag dauert.
Zu Ehren der Germanengöttin Ostera
gab es schon in grauer Vorzeit zahlreiche Feste. Geschichtlich erwähnt
sind: Ein Schwerttanz zu Ostera, der den Kampf des Sonnengottes mit den
Wintermächten versinnbildlicht. In einschlägiger Literatur liest
man auch von Opferbräuchen, wie: Eier vergraben und verschenken. Das
Ei wird ja bekanntlich als ein Symbol der Fruchtbarkeit angesehen. Ostern
ist ein Familienfest, dem die Karwoche vorangeht.
In dieser Woche - beginnend mit dem Palmsonntag
- bereitet man sich auf das wohl bedeutendste christliche Fest, nämlich
der Auferstehung Jesu Christi, vor. Palmsonntag ist Gedenktag des Einzuges
Jesus in Jerusalem. In unseren Breiten mit dem sogenannten Palmbuschen
tragen versinnbildlicht, Die eigentliche Leidensgeschichte Christi beginnt
mit dem Gründonnerstag und endet am Karsamstag (Nacht zum Ostersonntag
ist Auferstehung Jesu).
Die Karwoche beinhaltet demnach einige
Schwendtage ( abgeleitet von schwinden machen). Schwendtage sind im Gegensatz
zu den Lostagen wahre Unglückstage, an denen man nichts Wichtiges
unternehmen sollte. Ein großer Schwendtag ist demzufolge der Karfreitag,
der daran erinnert, dass Jesus gekreuzigt wurde, und an einem Tag, Karfreitag
genannt, um 15 Uhr am Kreuz starb. Ein Untag also, an dem angeblich früherszeiten
die Menschen die Fensterläden dicht machten oder die Fenster verhängten.
In jüngster Zeit gibt es auch schon
Statistiken, die bis zum Jahr 2030 reichen, und an Hand derer man jetzt
schon ermitteln kann, wann künftig Ostern gefeiert wird. Hierbei wird
als frühester Ostertermin der 23. März 2008 - und als spätester
Termin der 24. April 2011 genannt.
Im Gegensatz zum Vorjahr fällt in
diesem Jahr der Beginn der Sommerzeit nicht auf den Ostersonntag,
sondern eine schon eine Woche früher, und das ist der Palmsonntag.
Festgelegt - nicht von der Göttin Ostera, auch nicht Brauchtumsbedingt
- sondern von der EU angeordnet. Das EU Parlament hat nämlich im Jahr
2001 für sämtliche Mitgliedsstaaten fix beschlossen, dass die
Sommerzeit jeweils am letzten Sonntag im März um 2 Uhr MEZ beginnt,
und am letzten Sonntag im Oktober um 3 Uhr MEZ endet!!!
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