Palmbuschen
Am
Palmsonntag wird des festlichen Einzugs
Jesu in Jerusalem gedacht.
Das Volk streute ihm zu Ehren Palmzweige. Palmen galten als heilige
Bäume. Im
Mittelmeerraum wurden sie von alters her mit dem Sinnbild des Lebens
verbunden.
Landauf,
landab gibt es sie, die Palmbuschen die – einer uralten
Überlieferung zufolge –
am schmerzhaften Freitag, das ist der Freitag vor dem Palmsonntag,
gebunden
werden. Es gibt Buschen an kurzen oder langen Stöcken, Buschen mit
kunstvoll
verflochtenen Handläufen, Palmstöcke, Palmwedel. Im
obersteirischen
Mariazellerland sind die Palmbuschen auf eine besonders
schöne Art
gebunden,
(siehe Foto links). Palmkatzerl, Buchsbaum und Segenbaum werden zu
einem festen
Buschen gebunden. Außen herum drei frisch geschnittene, etwa
einen dreiviertel
Meter lange biegsame Weidenzweige verankert, die an ihren Spitzen zu
einer Art
Baldachin verbunden werden. Im Volksmund nennt man die Weidenzweige
„Joahrgwachs“, weil sie – wie der Name schon sagt – über das
Jahr gewachsen
sind.
Das
Joahrgwachs wird dann mit frischen Blüten oder Kunstblumen
verziert, wobei man
dazwischen Immergrün mit verbindet. Den krönenden Abschluss
bilden bunte Bänder,
die an die Spitze des Weidenbaldachins gebunden sind. Das Ganze wird an
einen kurzen
oder längeren Stock befestigt, wobei sich oft Stocklängen von
mehreren Metern
ergeben. Früherszeiten galt: Je dicker und höher der
Palmbuschen, desto reicher
die Bauersleute. Die Palmbuschen werden im Mariazellerland nur von
Buben
getragen. Die Mädchen hingegen sieht man mit sogenannten
Palmstöckeln,
Palmbuschen ohne Joahrgwachs.