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Peter Rosegger - Der Waldbauernbub !

 
An langen Winterabenden erinnern sich die Menschen an vergangene Zeiten, lesen die Geschichten des steirischen Volksschriftstellers Peter Rosegger, lassen längst vergessene Kindheitserinnerungen vor dem geistigen Auge neu entstehen.
"...Damals lagen die menschlichen Siedlungen einsam und weit verstreut. Zur Weihnachtszeit kamen die Leute in einem großen Raum zusammen. Und zwar jeden Tagen, bis hl. Drei König, in einem anderen Haus..." wie Peter Rosegger in seinen Schriften eindrucksvoll schildert..." Wer war dieser Peter Rosegger? Er war vor allem ein Mensch. Ein Mensch, und ein begnadeter Volkspoet, dessen Erzählkunst sich in Sitten und Gebräuchen widerspiegelt.
 Volksnahes Brauchtum lernte der *Stör Schneider als er von Hof zu Hof wanderte ebenso hautnah kennen, wie Freud, Leid, Frust und Ungemach. Er, der für den bäuerlichen Beruf zu schmächtig von Statur, sollte
nach Ansicht seiner Eltern Priester werden. Doch da das Geld für ein Studium nicht ausreichte, schickte man ihn zu einem Wanderschneider in die Lehre. Weil er aber mit Papier und Feder weit besser hantierte als mit Elle und Schere, ward sein schriftstellerisches Talent - man nannte ihn auch "Naturdichter", ihm dieser Ausdruck jedoch verpönt war - bald in aller Munde. Als er  um die Jahrhundertwende (1900) seinen Roman "Erdsegen" veröffentlicht, ist sein Name längst schon ein Begriff (Veröffentlichung seiner Erzählungen 1869 Anm.d.Red.)
"Erdsegen" dokumentiert das harte und entbehrungsreiche Landleben mit seiner Vielfalt und Artenreinheit eines nicht gerade mit Reichtum überhäuften- jedoch unbeugsam  stolzen Bauernstandes.  Rosegger erteilt in diesem einfühlsamen Roman dem Großstadtleben dem er negativ gegenüberstand, eine regelrechte Abfuhr.
Mit Auszeichnungen, Ehrungen, Doktortiteln, Ehrenbürgerschaften überhäuft, ist der Waldbauernbub aus der obersteirischen Waldheimat schon zu Lebzeiten eine Legende. Zumal er durch Leserreisen quer durch Deutschland noch mehr an Popularität gewinnen kann. Nicht nur als Schriftsteller ist Rosegger aktiv, auch sozialen Aufgaben widmet er sich. Auf seine Initiative geht der Bau der Waldschule (1902) am Alpl zurück, ebenso wie der Bau der evangelischen Kirche in Mürzzuschlag.
Peter Rosegger, der zeitlebens (obwohl, trotz Kritik an der katholischen Kirche) stets praktizierender Katholik, trug ungemein viel dazu bei, dass es in jener Zeit (1900) zur Gründung einer evangelischen Pfarrgemeinde- und damit verbunden zum Bau der Heilandskirche kam.
Familiär ist der große Volkspoet nicht vor Schicksalsschlägen verschont. Seine Frau Anna stirbt unmittelbar nach der Geburt des zweiten Kindes. Er benennt einen Lieblingsrastplatz an der Peripherie Krieglachs "Annenruh." Eine Gedenktafel mit Worten des Dichters erinnert. " Hier finde ich die stillen Wege, Rasen und Sitzbänke wo ich meinen Goethe, meinen Jean Paul, meinen Adalbert Stifter gelesen. Wo manche Eigenfrucht in mir gezeitigt ist, wo ich mit geliebten Menschen sooft dahingewandelt bin in seligen Freuden. Einen Angerplatz mit hohen Fichten umstanden, habe ich die 'Annenruh' geheißen..." Um den Schicksalsschlag besser zu überwinden, gründet Rosegger 1876 die Zeitschrift 'Heimgarten'. Er heiratet 4 Jahre später ein zweites Mal. Dieser Ehe entstammen drei Kinder
Peter Rosegger stirbt am 26. Juni 1918 im Alter von 74 Jahren. Die Grabstätte am Krieglacher Friedhof ist  einfach (Bild) , wie schon zu Lebzeiten gewunschen...  "Das  einfachste Grab wie es jeder Alpler Bauer hat..."
Tieferstehende Bildgalerie zeigt Bilder aus  Roseggers Landhaus das heute ein vom Land Steiermark verwaltetes Museum  ist. Die Bilder dokumentieren das alte Museum, das im Obergeschoß unverändert- lediglich im Erdgeschoß durch moderne Schauvitrinen neu gestaltet ist. Weiteres Bildmaterial zeigt Aufnahmen in- und rund um das Geburtshaus sowie Krieglach während der Frühjahrsblüte.
* Stör = Wanderjahre, im deutschen Sprachgebrauch auch als Walz bezeichnet
Sämtliche Urheberrechte liegen beim Autor
 
Urheberrecht: Hubert Schablhofer
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