Schwammerl
suchen - Beliebte Freizeitbeschäftigung.Pilze
suchen erfreut sich in unserer waldreichen Gegend grösster
Beliebtheit,
und in aller Herrgottsfrühe begegnet man schon den
Schwammerlsuchern,
wobei fast Jeder seine mehr oder minder geheimgehaltenen Fundorte in
verschiedenen
Waldgegenden aufsucht. Durch die feuchtwarme Witterung des Monats
Juli
konnte sich die Ausbeute mancherorts durchaus sehen lassen, wobei
die Waldgebiete rund um den Pogusch, Freingraben, Wallersbach,
Brunnalm,
Pretal, als besonders fündig aufscheinen. Zahlreiche,
sumpfige
Berglehnen begünstigen den Anwuchs, verbunden mit feuchtschwueler
Hitze nach einem Regentag. Herrenpilze, eine gern gesuchte- auch
gern gegessene Pilzsorte, waren bis vor kurzem eher Rarität.
Wogegen die Eierschwammerl auch dieses Jahr stellenweise zu Hauf
anzutreffen
sind. Vornehmlich auf Waldflächen oder in Jungmaißen, wo das
Schwarzbeerkraut wächst. Aber auch unter meterhohem Farnkraut
läßt
es sich aufspüren. Schon in der Antike kannte man die
Eigenschaften
der Pilze, und sogar in der Bibel gibt es Hinweise auf diese
Pflanzenart.
Die meisten Schwammerl sind eßbar,
leider ist auch eine erkleckliche Anzahl unserer heimischen Pilzarten,
wie diese wunderschön anzusehenden Fliegenpilze (Foto rechts),
ungenießbar,
und einige wenige Sorten sind sogar hoch giftig. Daher sei Jedem ,
das
nicht gerade die feine englische Art darstellende,
dagegen aber im Wahrheitsgehalt zutreffende Zitat "Was der Hund
nicht
kennt, frißt er nicht" ins Tagebuch geschrieben. Pilze werden ja
heute noch vielfach, insbesondere bei Naturvölkern, mystisch
betrachtet,
weil die "Schwammerl", wie wir sie bezeichnen, nach einem
Regenguß
innerhalb weniger Stunden geradezu aus dem Boden schießen. Sogar
der eher noch populärere Herrenpilz ist heuer um "Lichtjahre"
voraus.
Wurden ja schon im Juni beachtliche Funde bekannt. Ist- und war nicht
immer
so. Der Altweibersommer 2003 z.Beispiel, mit wochenlangem,
wolkenlosem
Kaiserwetter und Tagestemperaturen über 20 Grad, ließ den
beliebten
Sammelpilz erst Mitte Oktober, wo man in vergangenen Jahren schon
den Wintermantel vorsorglich in die Garderobe hing ( 1995 lagen zum
Beispiel
am steirischen Seeberg bis 50 cm Neuschnee, und das am 19. Oktober),so
richtig sprießen, wurden die Schwammerlsucher durch sagenhafte
Herrenpilzfunde
reichlich belohnt. Wie der Freiner Franz Steinacher, (Foto unten
links), der - neben einem beachtlichen Sack Eierschwammerl - diesen
Riesen-Herrenpilz,
an die zweieinhalb Kilo schwer, fand.Immer
häufiger liest man über Rekordpilzfunde. Sogar zu wahrhaftig
unförmigen Monstern zusammengewachsene Herrenpilze - die sogar die
Printmedien beschäftigen - werden- bzw. wurden schon gefunden. Ist
also doch noch ein richtiges Schwammerljahr geworden, das heurige Jahr,
und wer weiß: Noch ist der Sommer lange nicht zu Ende.
Abschließend
noch ein wichtiger Hinweis: Wenn Sie auf Schwammerlsuche gehen,
beachten
Sie bitte, dass das Pilze sammeln mit Maß und Ziel betrieben
wird.
Behandeln Sie die Schwammerl behutsam. Bei uns in Österreich ist
das
en gros Schwammerl dem Wald entnehmen strafbar. Leider war zu
Redaktionsschluß
nicht eruierbar, in welcher Höhe das erlaubte Sammellimit
veranschlagt
ist. Im Gegensatz dazu, ist die Ausbeute für die
Beerensucher
- insbesondere Schwarzbeeren - bis dato als eher gering zu bezeichnen.
Schwarzbeeren (Schwarzbeer pflücken hinter dem Schwammerlsuchen an
zweiter Stelle stehend) scheinen heuer eher Mangelware, die
Ernteergebnisse
sind nicht gerade als euphorisch zu bezeichnen. Vielleicht doch,
bedingt
durch den trockenen Hochsommer, nicht so dicht im Bewuchs als
gewohnt.
Vielleicht ändert sich das aber schon in den nächsten Tagen
und
Wochen. Tja, und das frueherszeiten so beliebte Erdbeeren pfluecken
wird
mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt, da kaum mehr gepflegte
Waldrodungen - bei uns im Steirischen "Holzschlag" benannt - durch
maschinellen
Erntezugeinsatz verhindert, entstehen können. Bleiben lediglich
Brombeere
und Himbeere. Doch auch diese Sorten benötigen saubere
Holzschlaege.
Wobei als "Sauber" ordentlich aufgeräumte Kahlschläge
verstanden
werden. Frueherszeiten, als die Waldfacharbeiter (Holzknechte)
noch
mit Zugsaege und Axt dem Baumbestand zu Leibe rückten, wurde der
"Schlag"
nach erfolgter Abholzung sozusagen aufgeraeumt. Die Baumrinde
blieb
als künftiger Humus liegen, die Äste wurden in langen Reihen,
"Astsau" genannt, geschlichtet und in vielen Fällen der
"Schlag"
durch kontrollierte Brandlegung abgebrannt, wodurch neuer Aufwuchs,
nach
zum Teil durchgeführter Aufforstung, entstand. Hier fühlten
sich
heimische Beerensorten wohl und gediehen auch dementsprechend. Von der
heimischen Bevölkerung gerade zu Kriegsende und auch noch in den
Nachkriegsjahren
begehrt und eifrig gepflückt. Wo es gerade in dieser Zeit arg an
Nahrungsmitteln
mangelte, war ein Erdbeersterz (Steirische Nationalkost) oder
Schwarzbeermarmelade
geradezu lebensnotwendiger Vitaminspender und Nachtisch.
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