zurück
zur Ausgabe umblättern zum nächsten
Beitrag (Martini)
Novemberbrauchtum,
die Bergheimat im
November.
Mit
Beginn des vorletzten Monates im
Jahr -
der Monat November wird in alten
Überlieferungen "Wintermonat" genannt - beginnt sich die Natur auf
die kalte Jahreszeit einzustellen. Letzte Blätter fallen vergilbt
zu Boden, es
schwindet damit die herbstliche Farbenpracht. Kahl und bizarr
hebt sich
das Astwerk von dem nebelverhangenen Hintergrund ab.
Längst sind alle Felder abgeerntet, und nur noch Stoppeläcker
erinnern an
Blüten und Wachstum. Und auch die Menschen suchen vermehrt
ihre Heimstatt,
zehren von Erinnerungen und Urlaubserlebnissen. In unserer
obersteirischen
Region stellte sich der "Altweibersommer", wie im Vorjahr mit viel
Sonnenschein- aber auch Plustemperaturen, die an sommerliche Tage
erinnern,
ein.
Der "Goldene Herbst" hat heuer seinem Namen alle Ehre gemacht.
Wunderschöne, herrlich warme Tage, die nur durch vereinzelten
Morgennebel etwas getrübt waren. Dann am 1. November trübte
sich das Wetter gegen Abend, Regen setzte ein. Jetzt ist es eine Spur
kälter, mit Regen in den Morgenstunden, der sich im
Mürztal gegen Mittag hin verflüchtigte. Momentan (2.
November) strahlt die Sonne aber schon wieder ungetrübt vom Himmel.
Früher stand an Allerheiligen die im Alltag
nicht zu
erkennende Heiligkeit der Menschen im Mittelpunkt. Allerseelen galt der
Heilung
der armen Seelen …“
Das Brauchtum des "Wintermonats" - "Wind"- und
"Wintermonat" ist aus karolingischer Zeit überliefert - trägt
daher
schon das Gepräge all jener Sitten und Bräuche des
Winterhalbjahres an sich.
Einerseits das unheimliche (abergläubische) Ringen mit den
Unholden der
finstersten Zeit des Jahres. Totengedenken gleich zu Anbeginn mit
verschiedenen
Allerseelenbräuchen, von denen in unserer nördlichen Heimat,
neben dem
Friedhofsgang, lediglich der Allerheiligenstrietzl übrig
geblieben ist.
Bis in die Frühzeit waren in manchen
bayerisch-österreichischen Gebieten
Speisenopfer an die Verstorbenen Brauch, der sich - allmählich
in das Haus
verlagert - entweder als Essen auf den Tisch gestellt, oder zu
stellvertretenden Opfern
Laut Geschichtsannalen war es Papst Gregor, der im Jahre 800
versuchte
das keltische Heidenfest (heute als Halloween fröhliche
Urständ feiernd) mit
einem eigenen Hauptfeste zu überlagern - dem Fest Allerheiligen -
Allerseelen,
an dem der katholischen Heiligen gedacht wird und all jener
Gläubigen gedacht
wird, die von Mai bis November verstorben sind. So wurde das Fest in
Allerheiligen" oder "All Hollow's Eve" (im 19. Jahrhundert
brachten irische Auswanderer die Tradition in die Vereinigte Staaten),
wo sich
Halloween bald vom religiösen Hintergrund löste. Der "All
Hallows
Day" wurde zum Halloween. Ein weiterer Tag, verbunden mit
mannigfaltigen Bräuchen, ist der Martinstag.
In unseren
Breiten, außer
der Martinigans und Laternenfest faktisch nicht mehr existent.
Im Mariazellerland ist der alte Holzknechtbrauch, die Klementifeier
(der hl.
Klemens ist Schutzpatron der Holzfäller) lebendig und wird mit
Friedhofsgang,
Festessen, Musik und Tanz alljährlich ausgiebig gefeiert. Hier
gibt es ein
Kuriosum, dessen Ursprung wahrscheinlich im alten Eisengusswerk zu
suchen ist:
Obwohl derselben Gemeinde (Gußwerk) angehörend, und obwohl
derselbe Arbeitgeber
(Österr.Bundesforste) feiern die Holzfäller des Obertales
(Wegscheid, Aschbach,
Gollrad) am 4. Dezember und haben somit die hl. Barbara als
Schutzpatron.
Mit der Andreasnacht schließlich, beginnt die Zeit der Hoffnung,
beginnt die
Adventszeit, auf die in der nächsten Ausgabe näher
eingegangen wird. umgestaltet, eben in Form des
geflochtenen
Striezels,
den der Bäcker seinerzeit nur um Allerheiligen buck (heutzutage
bekommt man den
Brotzopf das ganze Jahr über zu kaufen), als Spende an Arme oder
Hausleute
gereicht wurde.
top nach
oben