Pfingsten.
Jüngsten
Umfragen
zufolge weiß ein Großteil der Bevölkerung sehr wohl
über
die Osterliturgie Bescheid, jedoch nur ein Bruchteil unserer
Mitbürger
über das 50 Tage nach Ostern stattfindende Pfingstfest.
Ursprünglich
war Pfingsten ein Erntefest mit Dankopfern. Das Pfingstfest ist
alljährlich
50 Tage nach dem Ostersonntag, der eigentliche Festtag ist also der
Pfingstmontag.
Diese Zeitspanne wurde aus der jüdischen Tradition
übernommen.
War Pfingsten dort zunächst das Fest der Darbringung der
Erstlingsfrüchte
im Tempel (2. Moses 23, 16), wurde es später immer mehr das
Dankfest
für die Verkündung der Thora, der "Verfassung" des Volkes vor
Gott. Erst im Jahrhundert vor Christi Geburt wurde es 50 Tage (daher
der
Name: griechisch "Pentekoste", der "50. Tag") nach dem Passah-Fest
angeordnet.
Zu einem christlichen Fest, durch die im Neuen Testament beschriebene
Aussendung
des
Heiligen
Geistes. Im 6. Jahrhundert wurde eine Taube zum Symbol des Heiligen
Geistes
und damit auch für Pfingsten.
Die Pfingstrose
(Bild rechts)- Paeonia officinalis, L. - Ranunculaceae,
Hahnenfußgewächse,
ist eine beliebte Zierpflanze, die nach dem Pfingstfest benannt ist.
Sie
steht jedoch nur aufgrund ihrer Blütezeit und weniger inhaltlich
in
Bezug zu dem Spätfrühjahrsfest in Zusammenhang.
Ihrer Blütezeit
und ihrer Ähnlichkeit mit Rosenblüten wegen heißt sie
Pfingstrose.
Den Namen Paeonia erhielt die Pflanzengattung in Erinnerung an den Arzt
Paion, der in der griechischen Sage den durch Herakles verwundeten
Hades
heilte. Der Artname officinalis verweist auf den Gebrauch der
Pfingstrose
als Arzneipflanze. Die Pfingstrose ist in der Volksmedizin
geschätzt.
Sie wird gegen Gicht, Rheuma und zum Schleimlösen bei
Atemwegserkrankungen
sowie in der Homöopathie u. a. gegen Hämorrhoiden verwendet.
Vor allem in
deutschen
Landen sind noch viele Pfingstbräuche lebendig. So etwa das
Jahresfest
der Berchtesgadener Bergknappen (in Berchtesgaden wird noch heute Salz
abgebaut Anm.d.Red.), das auf eine 400 Jahre alte Tradition
zurückblickt.
Seit dem 16. Jahrhundert feiern nämlich die die Bergknappen des
Berchtesgadener
Salzbergwerks jedes Jahr am Pfingstmontag ein großes Fest.
Eingeleitet
durch einen Trommlerzug am Abend des Pfingstsonntags, findet dann am
Pfingstmontag
der alljährliche Festzug statt. Bergknappenjahrtag
betitelt sich diese traditionelle Veranstaltung.
Eine der
ältesten
und wohl auch größten Pferdeprozessionen Europas ist der
spektakuläre
Pfingstritt
von
Kötzting nach Steinbrühl im Bayerischen Wald am Pfingstmontag.
Alljährlich von zigtausend Schaulustigen bestaunt.
Aus
österreichischer
Sicht sei das "Pfingstschnalzen", das alljährlich am
Pfingstsamstag
im niederösterreichischen Wiesmath stattfindet,
erwähnt.
Burschen der Schuhplattlergruppe ziehen mit langen Peitschenknallend
durch
den Ort. Diese Brauchtumsveranstaltung symbolisiert die Vertreibung des
Winters. Hiezu liest man in der Chronik: 1981 hat die JVP diese Art der
Brauchtumspflege neu belebt, aber seit 1983 ist es die Schuhplattler-
und
Volkstanzgruppe, die am Pfingstsamstag, nach der Vorabendmesse
dafür
sorgt, dass die Schnalzer mit ihren ca. 5 Meter langen Peitschen
über
die Hauptstraße ziehen können, um so - mit einem
ohrenbetäubenden
Knall - die "bösen Geister" auszutreiben, damit der Hl.
Geist zu Pfingsten Einzug halten kann. Die Technik: Die drei bis
fünf
Meter lange Peitsche, hat einen so genannten "Schmoas" eingeflochten,
der
den eigentlichen Knall erzeugt. Das Seil, das an einem Holzstiel
befestigt
ist, wird über dem Kopf geschwungen. Durch eine plötzliche
Gegenbewegung
wird der Knall erzeugt, der von den Schnalzern zu einem Rhythmus eines
Drei- oder Vierachteltaktes komponiert wird.
Soweit die Annalen.
Wer nun wissen will wo Wiesmath zu finden ist: Nun, Bergheimat hat
recherchiert
und ist fündig geworden. Geographisch liegt Wiesmath im
Südosten
Niederösterreichs an der Grenze zum Burgenland im nördlichen
Abschnitt der Buckligen Welt. (Quelle: Homepage www.wiesmath.at)
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