Dialekt
hochdeutsch
"Sunnawend,
Sunnawend,
Sonnenwend, Sonnenwend
dass mi nit des Feia
brennt,
dass mich nicht das Feuer brennt
dass i bald z heiraten
kum
dass ich bald zum heiraten komm
drum taunz i drum
herum!"
darum tanz ich drum herum
Das
Springen
durch
das Feuer gilt allgemein als Reinigungsritual. Auch die Höhe des
Sprunges
ist maßgebend, weist er doch auf gute oder schlechte
Ernte hin. Vielerorts sind die Sonnwendsträußchen im
rituellen
Brauchtum fest verankert. Das Sonnenwendsträußchen birgt
angeblich
einen Gesundheitszauber
Jedoch nicht nur
die Sommersonnenwende beschert uns der Monat Juni, sondern auch eine
Menge
Bauernregel, die fuer diesen Monat gelten sollen. So ist dem Bauer im
Juni
ein kraeftiger Wind oder auch ab und zu ein Gewitter nach alter
Ueberlieferung
hochwillkommen, denn: blaest der Juni ins Donnerhorn, blaest er ins
Land
das liebe Korn. Oder: Im Juni wird des Nordwinds Horn, noch nichts
verderben
an dem Korn. Oder: Im Juni ein Gewitterschauer, macht das Herz recht
froh
dem Bauer. Und schliesslich: Ist der Juni warm und nass, gibt's viel
Korn
und auch viel Gras.
Der 19. und der
24. Juni sind wichtige Lostage: Vor Johanni bet um Regen, nachher kommt
er ungelegen. Sowie: Um Peter und Paul brich dem Korn die Wurzel, nun
reift
es Tag und Nacht. Am 27. Juni heisst es dann: Faellt auf
Siebenschlaefer
Regen ein, solls fuer sieben Wochen sein. Und schlussendlich nicht zu
vergessen
der 29. Juni, der den Aposteln Petrus und Paulus geweiht ist. Hier
meinen
Jene, die ueber Heilkraeuter besonders gut Bescheid wissen, dass zu
Peter
und Paul das Eisenkraut gegraben werden soll, und die St.Paulserde
jedes
Gift unschaedlich mache. Am 21. Juni endet übrigens auch die
Rhabarber-
und Spargelernte, auch Spargelsilvester genannt. Die
Sonnwendbräuche
identifizieren sich mit Johanniskraut, Sonnwendhansl,
Johannisbeere...
Sind alljährliche Rituale heimischen Brauchtums.
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