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Pflanzen in der Tierheilkunde
Die Krankheiten unserer Haustiere verdienen ebenso große Beachtung wie unsere eigenen. Obwohl der Heilwirkung der Pflanzen voll vertraut werden kann, müssen wir uns bewußt sein, dass nur der Tierarzt die vielfältigen Krankheitsursachen erkennen- und genau Diagnosen stellen kann.
Die meisten Tiere kennen instinktiv die Wirkung der Kräuter. Hunde und Katzen etwa fressen Gras, um den Speichelfluß oder die Verdauung zu fördern oder um zu erbrechen. Aus Platzgründen ist es nicht möglich, auch die tierheilkundliche Verwendung jeder einzelnen Pflanze anzugeben. Es wird daher nur eine Auswahl jener Pflanzen, die entweder leicht zu finden- oder von denen bestimmte Teile in den meisten Apotheken und Drogerien erhältlich sind, vorgestellt.
Die einfachste Art, den Tieren die Aufnahme frischer Pflanzen zur Erhaltung ihrer Gesundheit zu ermöglichen, ist der freie Auslauf auf dem Land, wo sie die für sich bekömmlichen Kräuter vorfinden. Es ist nicht immer leicht, einem kranken Tier ein Heilmittel einzugeben. Man braucht viel Geduld. Wasser und verwendete Gefäße müssen sauber sein und Verwendungsdauer und Zubereitungsart der Pflanzen genau eingehalten werden. Und natürlich dürfen die verwendeten Pflanzen nicht chemisch behandelt sein. Im allgemeinen sind die Dosen für pflanzenfressende Tiere, unabhängig von ihrem Körpergewicht, höher als die für fleischfressende Tiere. Die Heilpflanzen gibt man frisch oder getrocknet der gewohnten Nahrung bei. Sie können aber auch als Aufguß, mit Kleie, Melasse, Honig oder Fleisch vermischt verabreicht werden. Die Dosierung wird in der Regel nach einer Handvoll, einem Eßlöffel oder einem Kaffeelöffel bemessen, manchmal auch nach Prisen (siehe Maßtabelle) oder Einheiten, wenn es sich um Körner oder Fruchtkapseln handelt. Mit Ausnahme ganz kleiner Tiere braucht  die Dosierung nicht so genau zu sein wie bei einer Zubereitung für den Menschen. Wenn sie dem Gewicht eines Tieres angepaßt werden muß, ist dies angegeben.
Alle in dieser Reportage für den äußerlichen Gebrauch angeführten Heilkräuter können in gleicher Weise bei Tieren angewandt werden. Aus diesem Grund werden hier weder die Zubereitungen gegen Abszesse, Verbrennungen, Hautkrankheiten, Blutergüsse, Wunden, Geschwüre und Warzen, noch jene für die Pflege von Mundhöhle, Zähnen, Nägeln, Ohren, Füßen und Augen oder die lokalen Bäder und Pflaster wiederholt. Spezielle Beachtung verdienen die Parasiten und Insekten, welche die Tiere belästigen, sie oft leiden lassen, ihre Haut schädigen und sogar tödliche Krankheiten übertragen können. Alle Stich- und Kratzverletzungen und die durch Geschirr, Halsbänder oder Stacheldraht verursachten Wunden müssen gereinigt und behandelt werden.
Im folgenden Beitrag sind einige Pflanzen oder pflanzliche Substanzen aufgeführt, die sich ausschließlich zur Tierbehandlung eignen. Sie dürfen niemals auf die menschliche Haut aufgetragen werden, da sie empfindlicher und durchlässiger ist als die der Tiere.
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